Am 9. Mai erlebte E.T.A. Hoffmanns ‚Der goldne Topf‘ eine Uraufführung am Bamberger Marionettentheater

Erstmals wurde diese Erzählung auf einer Marionettenbühne umgesetzt. Die Bühnenfassung besorgte die Theaterleitung Marta Famula, die Kulissen entstanden in der Werkstatt des bildenden Künstlers Hans Günter Ludwig und die zahlreichen liebevoll und detailreich gestalteten Marionetten erschuf Michaela Grabmeier.

 

Und so fanden der tollpatschige Anselmus, die zauberhafte Serpentina und ihr feuriger Vater Archivarius Lindhorst, die mutige Veronika und ihre verträumte kleine Schwester Fränzchen samt ihrem Vater, dem biederen Konrektor Paulmann, und dem Registrator Heerbrand sowie die geheimnisvolle Marktfrau mit einer zweifelhaften Abstammung, ihren Weg auf die Bamberger Marionettenbühne und begleiten seitdem Anselmus auf seinem Weg in das Land der Poesie. Dabei sehen die Kulissen den Gassen Bambergs zuweilen verblüffend ähnlich. Und so bewahrheiten sich E.T.A. Hoffmanns Zeilen, die dieser im August 1813 an seinen Verleger Carl Friedrich Kunz über diese Erzählung geschrieben hat: „Feenhaft und wunderbar aber keck ins gewöhnliche alltägliche Leben tretend und seine Gestalten ergreifend soll das Ganze werden.“

Schauspielerinnen und Schauspieler des Bamberger Theaters im Gärtnerviertel liehen den Figuren ihre Stimmen und Jochen Neuraths extra für die Inszenierung erschaffene Komposition für Clavichord führt das Publikum ins Zauberreich Atlantis.

In den Umbaupausen lauscht das Publikum den Klaviersonaten von E.T.A. Hoffmann, eingespielt durch Wolfgang Brunner.

Schauspielerinnen und Schauspieler des Bamberger Theaters im Gärtnerviertel

Mitwirkende

RolleName
Textbearbeitung, Regie, Gesamtleitung Marta Famula
Bühnenbild Hans Günter Ludwig
Marionetten und Kostüme Michaela Grabmeier
Künstlerische Assistenz Sabine Zweyer
Marionettenspiel Marta Famula, Micha Grabmeier, Hans Günter Ludwig
Beleuchtung Martina Stöcklein
Marionetten und Kostüme, das Team Karin Alt, Verena Daiber, Ernah Ehret, Frieda Lange, Livija Malischewsky, Margrit Schorr, Sabine Zweyer
Komposition Jochen Neurath
Clavichord Jochen Neurath
Beleuchtungskonzept Kathleen Grafe, Marta Famula
Technik, Schreinerei Thomas Brötzel
Tonstudio Heiko Grabmeier

Sprecherinnen und Sprecher

RolleName
Erzähler Patrick L. Schmitz
Anselmus, ein junger Student Martin Habermeyer
Apfelweib / Rauerin Ursula Gumbsch
Archivarius Lindhorst Stephan Bach
Serpentina, dessen Tochter Laura Mann
Konrektor Paulmann Hans-Günter Brünker
Veronika, dessen Tochter Heidi Lehnert
Fränzchen, dessen Tochter Laura Mann
Registrator Heerbrand Benjamin Bochmann
Vogel Laura Mann, Heidi Lehnert
Katze Laura Mann
Holunderbaum Benjamin Bochmann
Abendwind Laura Mann
Sonnenschein Heidi Lehnert
Marktfrauen H. Lehnert, U. Gumbsch
Straßenjungen Lilian Grabmeier, U. Gumbsch
Bürgersfrauen U. Gumbsch, H. Lehnert

Zum Stück

Was ist der Sinn hinter den Dingen? Worin liegt Erfüllung? Wie findet man seinen Weg im Leben? Mit der Erzählung ‚Der goldene Topf. Ein Märchen aus der neuen Zeit‘ (1814) schuf E.T.A. Hoffmann eine romantische Entwicklungsgeschichte, in der sich die Welt der Fantasie mit der bürgerlichen Wirklichkeit vermischt, sinneserweiternde Zustände und Poesie nicht wirklich voneinander zu unterscheiden sind und über allem die romantische Liebe waltet und als Schlüssel zu Erfüllung und Glück dient.

Szene aus
Szene aus "Der goldne Topf"

Der junge Student Anselmus findet nicht so recht seinen Platz in der Welt, stets tanzt er aus der Reihe, sein Karriereweg scheint von keinem guten Stern geleitet. Ein unglücklicher Tritt in den Apfelkorb einer Marktfrau bringt ihn um sein letztes Geld. Nunmehr mittellos, sinniert er unter einem Holunderbaum über sein Unglück, als ihm zwei blaue Augen daraus entgegenleuchten. Und so beginnt für Anselmus eine merkwürdige Dreiecksliebesbeziehung zur bürgerlichen Veronika und zur wunderbaren Serpentina, die ihn zusammen mit ihrem Vater, dem Archivarius Lindhorst, in die Welt der Poesie einführt, wo er zum Schriftsteller ausgebildet wird und schließlich die bürgerliche Welt hinter sich lässt.

Das Bamberger Marionettentheater setzt Hoffmanns ‚Märchen aus der neuen Zeit‘ leicht bearbeitet erstmals auf einer Marionettenbühne um und führt so die Tradition dieser historischen Bühne aus dem frühen 19. Jahrhundert fort.

Stimmen aus der Presse

„Den beiden ist eine beeindruckende, man möchte fast sagen allerliebste dramatisierte Version gelungen, ohne Hirnschwurbel moderner Regieexzesse, ohne gequälte Modernisierung, dafür mit viel Liebe und Erfindungsreichtum.“ (Fränkischer Tag am 23.05.2024)

Das Stück bleibt dauerhaft im Repertoire des Bamberger Marionettentheaters und wird ganzjährig gespielt. Wann dieses Stück aufgeführt wird, erfahren Sie in unserem Spielplan.

Nicht barrierefrei

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Unser Theater befindet sich in einem historischen, denkmalgeschützten Gebäude und ist nur über eine Treppe mit 25 Stufen zu erreichen.
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